Flugrost bei der Instrumentenaufbereitung

Flugrost bei der Instrumentenaufbereitung

Immer wieder geschieht es, dass nach der Entnahme von aufbereiteten Instrumenten aus dem Autoklav oder dem RDG plötzlich bräunliche Flecken auf den Oberflächen der Medizinprodukte zu sehen sind. Dieser sogenannte Flugrost ist lästig und nur schwer zu beseitigen. Nachfolgend möchten wir Ihnen daher ein paar Tipps geben, wie Sie mit diesem Phänomen richtig umgehen.

 

Die Entstehung
Bereits vorhandene Korrosionsschäden an Medizinprodukten sind die häufigste Ursache für Flugrostbefall. Bei der Aufbereitung kommen sie mit Wasser und Chemikalien in Kontakt. In einem Autoklaven wirken zusätzlich feuchte Hitze und Druck auf die Medizinprodukte ein. Kommt ein Instrument mit einem auch nur winzigen Korrosionsschaden in den Aufbereitungskreislauf, besteht die Gefahr der Partikelablösung aus der beschädigten Stelle. Diese Partikel lagern sich dann auf anderen, bisher korrosionsfreien Oberflächen ab. Am häufigsten geschieht dies in Geräten, in denen die Aufbereitung in einem geschlossenen System stattfindet (z.B. RDG oder Dampfautoklav).

 

Schützen Sie Ihre Geräte
Egal ob sich in einem Autoklaven oder einem RDG Rostbefall zeigt, Sie müssen in jedem Fall für eine gründliche Säuberung der Kammer und der Einsatzgestelle sorgen. Dies erreichen Sie durch manuelle Reinigung mit geeigneten, vom Hersteller zugelassenen Hilfsmitteln und Präparaten. Führen Sie anschließend einen Gerätedurchlauf mit leerer Kammer durch. Sofern sichergestellt werden kann, dass nicht bereits Leitungen und Ventile der Maschinen betroffen sind, sollte danach kein erneuter Flugrost auftreten.

 

Behandeln Sie Ihre Instrumente
Für die Entfernung von Flugrost auf den Oberflächen von Metallinstrumenten gibt es zwei gängige Möglichkeiten. Einen dauerhaften Erfolg der Reinigungsmaßnahmen erreichen Sie jedoch nur bei einer intakten Oberfläche des zu behandelnden Instruments. Bereits bestehende Korrosionsschäden können Sie so nicht beseitigen.

 

Wischtuch- und Bürstenreinigung
Versuchen Sie zunächst, alle sichtbaren Flugrostflecken mit einem weichen Tuch durch starkes Reiben abzuwischen. Sollten auf diese Weise nicht alle Flecken entfernt werden können, setzen Sie zusätzlich eine Instrumentenreinigungsbürste mit Kunststoffborsten ein. Benutzen Sie keine Metallborsten, denn diese können die Oberfläche des Medizinprodukts unnötig beschädigen.

 

Ultraschall
Ultraschallwellen sprengen Rostablagerungen an den Oberflächen der Medizinprodukte ab. Ein entsprechendes Ultraschall-Reinigungsgerät entfaltet unter Verwendung eines geeigneten Reinigungspräparats, gemischt mit Wasser, eine sehr gute Wirkung an den zu säubernden Instrumenten. Beachten Sie in diesem Zusammenhang aber unbedingt die Angaben des Herstellers zum Ansetzen der Reinigungslösung (Dosierung und Einwirkzeit).

 

Vorbeugung
Am Besten ist es, Flugrost erst gar nicht entstehen zu lassen. Es gibt äußerst wirkungsvolle Vorbeugungsmaßnahmen zur Vermeidung:

• Verhindern Sie mögliche Korrosionsschäden durch den Einsatz von chloridfreien Präparaten und die Beachtung von Herstellerangaben zur Aufbereitung.
• Achten Sie bei der Sichtkontrolle akribisch auf kleinste Schäden an den Oberflächen, aber auch in schwer einsehbaren Bereichen, wie beispielsweise Gelenken, Spalten oder Hohlräumen.
• Prüfen Sie regelmäßig die Einsätze und die Kammern Ihrer Geräte auf Fleckenbildung und Beschädigungen.
• Wenn Sie ein korrodiertes Medizinprodukt entdecken, sortieren Sie dieses sofort aus.

Wenn Sie diese Punkte in Ihrem Arbeitsablauf dauerhaft beachten, haben Sie bereits vorbeugend Verhältnisse geschaffen, die eine Entstehung von Korrosion erschweren und damit das Flugrost-Risiko minimieren.